Ich war mir bevor ich in das PJ gegangen bin mit meiner Facharztwahl nach dem M3 wirklich komplett unsicher. Über HNO hatte ich so gut wie keine Kenntnisse und kann jedem nur sagen, dass es ein absolut unterschätztes Fach mit einem (meist) sehr angenehmen und vielfältigen Patientenspektrum ist ( … und das ist heutzutage wirklich viel Wert!). Meine Zeit in der HNO in Bad Hersfeld war wirklich sehr schön und lehrreich. Ich bin aufgrund der vorherigen positiven PJ-Berichte sowie „Hören/Sagen“ auf Prof. Dr. Issing und Bad Hersfeld gestoßen und kann es jedem, der mit der HNO liebäugelt, nur empfehlen hierher zu kommen und von Prof. Dr. Issing zu lernen.
Der Tag in der HNO fängt pünktlich um 07:30 Uhr auf der Station Nord 6 im Arztzimmer an. Dort werden erst einmal die Operationen des Tages, wichtige Patienten und Sachen vom Dienst besprochen. Danach geht es meist gegen 07:45 Uhr los mit der Frühvisite. Fast täglich ist Chefvisite - wenn Prof. Dr. Issing einmal nicht die Visiste leitet, wird diese von dem Leitenden Oberarzt durchgeführt. Die ersten Operationen des Tages sind meist Kinder (Adenotomie/ Tonsillektomie/…) danach folgen die weiteren Operationen des Tages (Viel SD/ Parotis/ CI Operationen – großes OP-Spektrum für ein Haus dieser Größe). Nach der Frühvisite sind die Aufgaben des PJ’lers Zugänge zu legen, Infusionen anzuhängen und Blutentnahmen durchzuführen (das sind aber nicht all zu viele). Danach geht es weiter mit den Verbandswechseln und Untersuchungen der stationären Patienten. Sind die stationären Patienten versorgt, werden die Patienten, welche am nächsten Tag operiert werden, vorstationär aufgenommen. Hierbei kann man häufig selbst die Patienten untersuchen und auch mal die Aufnahme eigenständig durchführen. Auch hier ist Blutentnahme PJ’ler Sache. Häufig wird man für Schilddrüsen- oder Parotisoperationen sowie Tracheotomien als 1. Assistenz eingeteilt. Hierbei wird viel erklärt und gefragt. Bei Prof. Dr. Issing darf man fast immer zunähen und ab und an bspw. mal einen Schnitt machen. Man sollte vorher jedoch unbedingt nochmal den Prometheus entstauben und sich zu Gemüte führen. Man wird häufig von Prof. Dr. Issing spontan zu interessanten Fällen und Operationen dazu gerufen. Er fragt viel, erklärt aber auch unheimlich viel - besonders dann, wenn man etwas nicht weiß. Wenn man seine Fragen nicht beantworten kann ist das aber auch kein Weltuntergang. Ihm ist es wirklich wichtig, dass man in dem Tertial viel lernt und mitnimmt. Am meisten lohnt es sich gegen 13:45/14 Uhr zur Chef-Sprechstunde mitzugehen. Falls Prof. Dr. Issing nicht im Haus ist, kann man auch jederzeit bei den Oberärzten mit in die Sprechstunde gehen. Bei Dr. Botev durfte man die Patienten eigentlich immer (wenn man wollte) selbst nachuntersuchen. Falls man zu Untersuchungen oder OP’s möchte, ist das immer möglich gewesen und auch gerne gesehen.
Ich kann es wirklich nur jedem ans Herz legen für das HNO Tertial nach Bad Hersfeld zu kommen. Das Team ist wirklich super nett, die Pflege in der Ambulanz und v.a. auf Station sind super herzlich. Ich wurde häufig auf Station gefragt, ob ich mit dem Team abends mal mit auf das „Lollsfest“ oder den Weihnachtsmarkt komme. Die Schwestern freuen sich unheimlich, wenn man mal mitkommt. Vor Weihnachten gibt es auch immer eine Weihnachtsfeier, zu welcher Prof. Dr. Issing ausdrücklich auch die PJ’ler einlädt. Man wird hier wirklich toll ins Team integriert und bei Problemen oder Fragen steht Prof. Dr. Issing einem immer zur Verfügung. Das Tertial ging im Vergleich zu meinem bisher anderen absolvierten Tertial wirklich viel zu schnell rum. Ich bin froh mein Tertial hier absolviert zu haben und möchte mich an dieser Stelle nochmal für das Engagement und die vielen lehrreichen Stunden bei Prof. Dr. Issing und seinem kompletten Team bedanken.
