Allgemeines:
Um 8 Uhr geht es los, 8:00-8:30 ist Übergabe mit der Pflege, danach ca. 30 min Morgenkonferenz über alle Stationen. Offiziell ist Dienstende 17 Uhr. Ein Studientag pro Woche, diesen durfte man frei wählen.
Als PJler kann man Aufnahmen machen (Anamnese, psychopathologischer Befund, körperliche Untersuchung), Diagnostik (insbesondere Fragebögen wie den SCID) und auch Therapie (das ist je nach Station und eigener Vorerfahrung natürlich etwas schwieriger, aber insbesondere für die Gruppen gibt es Skripte). Man kann natürlich auch mal bei einer EKT dabei sein, oder in einem Dienst, oder bei Konsilen.
Pro:
- Die Lehre ist sehr gut. Der PJ-Unterricht von Herrn Junghans ist wirklich gut (man bringt einen Patient*innen zur Vorstellung mit, stellt diesen vor, exploriert dann weiter mit Herrn Junghanns und es folgt im Anschluss dann noch vertiefende Theorie. Außerdem darf man auch an allen weiteren Fortbildungen teilnehmen. Beispielsweise montags an dem Curriculum für die Assistenzärzte (14:30-18:30), es war für die Station immer kein Problem, wen ich an diesem von zuhause aus teilgenommen habe. Hin und wieder gab es auch Science Lunches gegen Mittag und Mittwochfortbildungen. Außerdem wurde ich ohne Fehltage für den DGPPN freigestellt, den ich sehr empfehlen kann.
- Eigene Patient*innen sind möglich, sicherlich abhängig von der Station, aber gerade auf der Suchtstation passt es vom Ablauf sehr gut, dass man die Patient*innen selbst aufnimmt, bei ihnen selbst die Visite macht und auch in den Therapien mit dabei ist und schließlich auch den Brief schreibt. Aber das ist natürlich etwas stationsabhängig. Gerade auf der B 7.01 kann man alles mitmachen, auf den anderen Stationen ist es teilweise etwas eingeschränkt, weil die Aufnahmen über den Dienst laufen, oder die Patient*innen fest eingeteilte Therapeut*innen haben. Da kann man dann natürlich in den Gesprächen mit dabei sein und auch darüber etwas lernen, das hat dann aber Famulatur-Vibes.
- Das Arbeitsklima ist natürlich sehr angenehm. Alle sind ziemlich kollegial.
- Wenig Blutentnahmen. Mich hat die Pflege einige Male darum gebeten, dem bin ich natürlich auch gerne nachgekommen und konnte es zeitlich auch dann machen, wann es mir passt und ich nichts anderes dadurch verpasse. Wenn man Blutentnahmen üben möchte, kann man das sicherlich auch in. Absprache mit der Pflege machen.
Contra:
- Wirklich schade fand ich, dass ich am Ende von oberärztlicher Seite keine Verabschiedung / kein Abschiedsgespräch bekommen habe. Leider scheint man sich für Dank und ein spezifischeres Feedback selbst bemühen zu müssen.
- Kleinkram: Kein PJ-Telefon (die Handyverträge seien zu teuer, hier wird nicht explizit an den PJler*innen gespart, gibt auch viele Büros ohne Drucker, oder zu wenige Räume zum Untersuchen / Diagnostizieren …. Was die Telefone anbelangt: Falls irgendwann mal auf DECT umgestellt wird, sollten auch PJler Telefone erhalten können).
- Meona-Zugang: Änderungen der PJler*innen bei Medis werden nicht gespeichert. Das ist nervig, aber nicht wirklich ein Grund dagegen, hier sein PJ zu machen.
- Nur ein Tag PJ-Unterricht. Der ist auch richtig gut, aber es ist eben nur ein Termin pro Woche. Man kann nicht am PJ-Unterricht anderer Fachrichtungen teilnehmen - muss seinen aber auch nicht teilen (zumindest einen Teil der Zeit, war es bei mir Einzelunttericht).
- Es gibt nicht unbedingt ein Konzept, wie PJler*innen in das Team integriert werden, da ist man etwas abhängig von den Assistenten auf den Stationen. Auch hier noch einmal: Auf B 7.01 (Sucht) kannst du fast alles machen und quasi selbstständig arbeiten (und hast dann auch locker genug für den ganzen Tag zu tun), auf den anderen Stationen ist es etwas schwieriger meiner Erfahrung nach. Es gab da immer mind. eine*n Arzt*Ärztin, die dich mitgenommen hat und dir Sachen beibringt, aber auch mal welche, die eher mit ihrem eigenen Kram beschäftigt waren.
Bewerbung
Über das PJ-Portal, Präferenzen habe ich an den PJ-Beauftragten geschickt, ebenso wie die Bitte, am DGPPN-Kongress teilnehmen zu können. Das ließ sich alles so einrichten.