PJ-Tertial Innere in Klinikum am Gesundbrunnen (11/2023 bis 3/2024)

Station(en)
Kardio, Gastro, Onko, ZNA, Intensivstation
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Man wird am ersten Tag von den PJ-Sprechern in Empfang genommen, die eine Einführung mit den wichtigsten Informationen geben und die neuen PJ'ler mit Namensschild, Röntgenplakette, Schlüssel, Arbeitskleidung, IT-Zugang, usw. versorgen, so dass man einen sehr angenehmen Start in das PJ-Tertial hat.
PJ-Unterricht der unterschiedlichsten Fächer, die es an einem Maximalversorger wie Heilbronn gibt, findet täglich statt. Manchmal auch zweimal täglich. Man kann grundsätzlich IMMER zum PJ-Unterricht wenn man möchte, die Teilnahme ist aber freiwillig und es wird keine Anwesenheit kontrolliert.
Das Gehalt ist mit 812 Euro ordentlich. Essen gibt es nicht kostenlos, kostet aber unter 5 Euro mit Salat, Suppe und Nachtisch. Ein Parkticket gibt es für 12 Euro im Monat. Für 18 Euro die Stunde kann man freiwillig Wochenenddienste in der Inneren, ACH oder UCH übernehmen und sich so sein Gehalt aufbessern. Die Dienste sind aber vollständig freiwillig!
Es gibt einen großen PJ-Raum, in den außer den PJ'lern niemand Zutritt hat und der mit Sofas, PC, Spinden, Mikrowelle, Kühlschrank, Wasser und Kaffeemaschine ausgerüstet ist. Hier kann man sich gut mal zurück ziehen und mit den anderen PJ'lern austauschen.
Es gibt in der Inneren einen festen Rotationsplan, so dass jeder PJ'ler jeweils einen Monat in der Gastro, Onko und Kardio verbringt. Außerdem jeweils zwei Wochen in der internistischen Notaufnahme und auf der internistischen Intensivstation.

Gastro:
Hier ist es erwünscht, dass die PJ'ler die seit dem Vortag neu aufgenommenen Patienten in der Frühbesprechung kurz vorstellen, was eine gute Übung auch für das M3 darstellt. Außerdem werden in der Frühbesprechung täglich interessante Patientenfälle durch den Chef oder die OÄ präsentiert, so dass man ständig etwas dazu lernt. Auf den Stationen kann man je nach Assistenzarzt eigene Patienten betreuen und diese bei der täglichen Kurvenvisite auch dem OA vorstellen. Eine weitere Besonderheit liegt darin, dass alle Patienten, die ein Sono-Abdomen erhalten sollen (gibt es ja so einige auf der Gastro), von den Assistenzärzten und/oder PJ'lern vorgeschallt werden und dann erst ein OA zum nachschallen dazu kommt, was auch eine tolle Übungsmöglichkeit ist, weil man dann direkt Feedback zu seinen Sono-Künsten bekommt. In der Funktion laufen viele spannende Eingriffe wie Gastro, Colo, ERCP, Organpunktionen, usw. und man ist als PJ'ler jederzeit willkommen. Es gibt täglich am Nachmittag eine sehr interessante Röntgenbesprechung. Blut abnehmen muss man kaum.

Onko:
Hier muss man an manchen Tagen doch recht viel Blut abnehmen, weil die MFA diese Aufgabe auch ganz gerne mal vollständig auf die PJ'ler abwälzt. Es gibt die hausinterne Regelung, dass die Zeit, die ein PJ'ler mit Blutentnahmen verbringt täglich maximal eine Stunde betragen darf. Hier muss man schon darauf achten, dass dieses Limit nicht überschritten wird und muss eventuell auch mal "Nein" sagen können. Dafür kann man hier aber gut in das Port anstechen eingelernt werden, falls man da noch Bedarf hat. Außerdem finden auf den Stationen täglich Eingriffe wie ZVK-Anlagen, Knochenmarkspunktionen, Aszites- und Pleurapunktionen statt, die man je nach Assistenzarzt auch selbst machen darf. Zweimal die Woche findet eine Chefarztvisite statt, bei der man als PJ'ler ausdrücklich erwünscht ist, wenngleich hier leider nicht wirklich viel Wissen aktiv vermittelt wird. Der Chef legt jedoch großen Wert darauf, dass PJ'ler die körperliche Untersuchung beherrschen und lässt sich immer wieder bestimmte körperliche Untersuchungsschritte vorführen, was auch eine gute Übung für das M3 ist. Ansonsten ist man hier mir vielen Patientenaufnahmen beschäftigt und bekommt gepaart mit den vielen Blutentnahmen leider ziemlich wenig von der Arbeit der Assistenz- und Oberärzte auf der Station mit. Eigene Patienten kann man nicht betreuen. Dafür darf man die aufgenommenen Patienten in der Mittagsbesprechung vorstellen und man bekommt in der Regel wertschätzendes Feedback dafür. Ich würde auch empfehlen ein paar Tage in der onkologischen Ambulanz zu verbringen, da man hier vermutlich den größten Wissenszuwachs haben wird, was onkologisches Spezialwissen angeht.

Kardio:
Hier wird mit am wenigsten von den PJ'lern erwartet. Man muss kein Blut abnehmen, man muss keine Patienten vorstellen, man muss keine Patienten aufnehmen. Daher kann man diese Rotation besonders gut nach seinen eigenen Wünschen und Neigungen gestalten. Man kann sich in der Funktion alle erdenklichen kardiologischen Untersuchungen und Interventionen ansehen: Kardioversion, Shaldon-Katheteranlage, Perikardpunktion, TTE, TEE, Coro, Mitraclip, TEER, DSA, Schrittmacher, elektrophysiologische Untersuchungen, usw. Man ist überall willkommen und die meisten Oberärzte und der Chef freuen sich sehr über das Interesse der PJ'ler und erklären viel. Auf der Station ist es sinnvoll sich an einen erfahreneren Assistenzarzt zu hängen. Dann kann man viel lernen und auch mal eine Aszites- oder Pleurapunktion machen. Eigene Patienten zu übernehmen ist grundsätzlich auch möglich.

internistische Notaufnahme:
Die mit Abstand lehrreichste, aber sicherlich auch anstrengendste Rotation. Hier wird man von Anfang an fest mit eingebunden und übernimmt eigene Patienten. Man führt eine Anamnese und körperliche Untersuchung durch, wertet EKG, Labor und BGA aus und dokumentiert alles. Anschließend wird der Patient dem OA vorgestellt und es ist erwünscht, dass man als PJ'ler auch seine Verdachtsdiagnose vorstellt und weiterführende Diagnostik und Therapie vorschlägt, wozu man dann direkt eine Rückmeldung bekommt. Besonders spannend ist, dass die Chest Pain Unit in Heilbronn zur Notaufnahme gehört und nicht wie in vielen anderen Kliniken der Intensivstation angegliedert ist. So kann man auch als PJ'ler CPU-Patienten betreuen so lange diese stabil sind. Sono, TTE und Schrittmacherabfragen sind hier an der Tagesordnung und auch Aszites- und Pleurapunktionen darf man unter Anleitung selbst machen.

internistische Intensivstation (MINT):
Diese wird kardiologisch geleitet, nimmt aber auch Gastro- und Onko-Patienten auf. Die MINT verfügt über einen eigenen Schockraum in dem beispielsweise reanimierte Patienten vom Rettungsdienst entgegen genommen werden. Auf der MINT gibt es praktisch alles zu sehen, was es auch an einer Uniklinik gibt: Dialyse, ECMO, Impella, Hämofilter, usw.

Zusammenfassend kann ich das Innere-Tertial im Gesundbrunnen Heilbronn wärmstens empfehlen. Man ist von den "typischen" PJ'ler-Aufgaben (Blut abnehmen, Zugänge legen, Patienten aufnehmen, mancherorts muss man ja sogar EKG schreiben) ziemlich befreit (in manchen Rotationen mehr, in anderen weniger). Man kann sich weitestgehend aussuchen, ob man viel Arbeit reinstecken möchte, eigene Patienten betreuen und in der Funktion dazu lernen möchte, oder ob man es lieber entspannt angehen lässt. Zur Arbeit verpflichten wird einen hier kaum jemand, aber wenn man ärztliche Aufgaben unter Anleitung übernehmen möchte, wird man mit offenen Armen empfangen werden.
Bewerbung
Einteilung über die Uni Heidelberg problemlos. In der Regel gibt es in Heilbronn mehr PJ-Plätze als Bewerber.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Notaufnahme
Punktionen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
812

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2