Da die Innere Medizin am UKSH unter Studenten und Studentinnen nicht den besten Ruf hat, da das UKSH eben seine Eigenheiten hat, wollte ich hier mal etwas Positives lassen. Dennoch ist vorab zum gesamtem Klinikum zu erwähnen, dass das Bürokratiemonster UKSH einem gerne ein paar nervige Steine in den Weg legt, für die es mitunter nicht immer etwas kann, aber die Abschaffung des freien Essens ist mit Zähneknirschen festzustellen, wenn die tolle neue Aufwandsentschädigung vom Bafög abgezogen wird. Ich denke die geringe Bezahlung ist leider weiterhin ein Mangel am UKSH, da ich persönlich mich somit nicht vollkommen darauf einlassen kann und nebenbei arbeiten muss. Die Studienbescheinigung oder PJ Ausweis wird penibel kontrolliert, man fühlt sich als jemand, der oder die ja eventuell dort arbeiten soll nicht sehr wertgeschätzt vom Unternehmen - was man halt auch als solches betiteln muss. Dennoch muss man sehen, dass das UKSH beim Thema Freiheiten der Anordnungen auf Station jedoch mehr Freiheiten bietet als kleinere Krankenhäuser. Ich hoffe aber, dass Kiel sich bald wieder mehr für Lehre entscheidet (nicht auf Innere Med. gemünzt).
Mein Aufenthalt selbst war sehr positiv überraschend gut, ich war zuerst in der INA - Notaufnahme - eingeteilt. Hier kann man so viel oder auch wenig arbeiten wie man möchte, es ist aber gerade hier zu empfehlen, das klassische Aufnahmegespräch, die Untersuchung und Besprechung der Befunde zu üben. Das macht Spaß, man übt viel und kann dennoch auch oft pünktlich Feierabend machen. Hier ist es oft stressig, aber dennoch sind alle Ärztinnen und Ärzte und auch das Pflegeteam sehr freundlich und zugewandt.
Danach war die nächste Station, auch wenn es nicht wirklich eine richtige Station selbst ist, die Infektiologie, die in beratender Tätigkeit Konsile läuft zum Thema Infektausbreitung und Antibiotikabehandlung. Sehr interessant zu sehen, was die Innere noch so an Nichen zu bieten hat und über vielerlei Stationen zu laufen und dort die Teams kennenzulernen - so habe ich spezielle Fälle auf der Pädiatrie, Unfallchirurgie, Dermatologie sehen können.
Mein letzter Aufenthalt war in der geriatrischen Station der Inneren Medizin. Die Station behandelt neurologische sowie internistische Patienten und Patientinnen, teilweise Akutmedizin, teilweise sogenannte geriatrische Komplexbehandlungen, welche über 2 Wochen interdisziplinär begleitet werden (Physio, Ergo, Atemtherapie, Ernährung). Spannend ist hier die Visite mit dem Oberarzt, der sich extrem viel Mühe gibt, einem viel zu erklären. Auch wird hier das Thema Lebensende und Sterben täglich thematisiert, was ich für mich sehr interessant und auch lehrreich empfand, da dieses Thema oft auf Schweigen trifft. Auch hier finde ich die Ärzt/innenschaft der Station sehr beeindruckend, da dies empathisch, aber dennoch für den Patienten oder die Patientin sinnvoll rübergebracht wird.
Alle weiteren Teams auf der Station sind super nett und helfen gern. Blutabnahmen und Braunülen gehören dazu, sind aber nicht Hauptaufgabe, sondern eher auf Anfrage durchzuführen. Manchmal habe ich welche erledigt, falls ich mal zu früh war oder die Besprechung im anderen Haus verpasst habe. Der Kontakt zur Pflege könnte, auch, wenn er sehr nett ist, etwas tiefgehender sein, es wirkt etwas verlangsamt zwischen Ärzt/innenteam und Pflege, was aber mit der allgemeinen Arbeitssituation und der daraus entstandenen Stimmung von Pflegenden zu tun hat und nicht mit dem Personal selbst.
Ich habe selten so viel Empathie erlebt wie hier auf der Geriatrie, was ich ausdrücklich hervorheben möchte. Wer mal auf der neurologischen Seite mitlaufen will, kann das schnell machen und gerät auch hier an extrem nette Menschen, die viel erklären.
Bewerbung
Bewerbung unkompliziert über das PJ-Portal möglich. Die Kommunikation mit dem Sekretariat ist auch immer sehr nett, wie schon vorher durch UAK etc. bekannt gewesen.