Ich habe mein Tertial gesplittet. Als erstes war ich 8 Wochen in der Poliklinik in Bern und danach habe ich noch 8 Wochen Pädiatrie am Heimatkrankenhaus gemacht. Im ersten Monat war ich in folgenden Sprechstunden: Allgemein, Allergie, CF und Pneumologie. Im zweiten Monat in: Allgemein, Allergie, Diabetes, Endokrinologie, Pneumologie und Rheumatologie.
Je nach Anzahl der Studenten hat man 1-3 freie halbe Tage zum Díktieren und/oder Ausschlafen. Pro Sprechstunde schaut man sich selbstständig 1-4 Patienten an. Man wird direkt am ersten Tag "ins kalte Wasser geworfen". Macht die Anamnese und vollständige klinische Untersuchung. Nach aller Diagnostik bespricht man den Patienten direkt mit dem Oberarzt und diskutiert über DD, weitere Diagnostik und Procedere. Je nach Oberarzt fällt diese Besprechung sehr genau oder auch nur ganz kurz aus. Großes Lob hier an B., F., J., M., P., P. und T. und ganz besonders an R. Anschließend müssen die Poliklinik-Briefe diktiert werden. In einigen wenigen Fällen (Diabetes, Hypothyreose) gibt es fertige Zettel, welche nur ausgefüllt werden müssen. In den zwei Monaten habe ich insgesamt 90 Patienten gesehen. Davon 34 im ersten und 56 im zweiten Monat. Normalerweise nehmen in der Schweiz die Pflegefachfrauen Blut ab. Auf Nachfragen kann man dies aber auch als Student gerne machen. Einige Sprechstunden haben noch einen Rapport, bei dem über alle gesehenen Patienten und Probleme im ganzen Team gesprochen wird.
Fortbildungen gibt es 4 pro Woche. Montags ist das Studentenseminar mit dem Chefarzt. Ein Student stellt einen Fall aus der Poliklinik vor und die Gruppe erarbeitet diesen dann zusammen. Dienstags und freitags sind Fortbildungen für das gesamte ärztliche Personal. Mittwochs ist die Fallvorstellung eines Assistenzarztes mit anschließender Diskussionsrunde.
pro:
- 1-zu-1-Betreuung durch die Oberärzte während der Sprechstunde
- freundliches Team
- sehr engagierte verantwortliche Sekretärin (Danke Anita!)
- große Auswahl an Sprechstunden
- selbstständiges und verantwortungsvolles Arbeiten
- gute Fortbildungen
- sehr sehr leckeres Kantinenessen
- reduziertes Essen in der Kantine mit Badge (8,50 - 15,20 CHF)
- preiswerte Personalzimmer
- die meisten Pflegefachfrauen sind super nett, freundlich und hilfsbereit
contra:
- je nach Anzahl der Studenten lange Arbeitszeiten bis der letzte Brief diktiert ist
- teilweise lange Wartezeit auf diktierte Briefe zum Korrigieren und Visieren
- ein paar wenige grimmige Pflegefachfrauen
Zusammenfassend hatte ich in der Kinderpoliklinik eine super Zeit und hab durch das selbstständige Arbeiten sehr sehr viel gelernt. Nach einiger Zeit kann man auch die wichtigsten berndeutschen Wörter, damit einen auch die kleinen Patienten verstehen...
Bewerbung
Ich hatte mich auf gut Glück 3 Monate vorher beworben.