Auch die Oberärztinnen und -ärzte sind wirklich nett. Letztendlich sind sie aber unter einer hohen Belastung, da der OP den ganzen Tag läuft, mit bis zu 4 parallelen Sälen. Das heißt, man kommt nicht so viel in Kontakt mit den OÄ, außer bei den Visiten und wenn man in den OP geht.
Jeden Morgen und jeden Nachmittag gibt es eine Fallbesprechung. Auch hier kann man viel lernen. Und da es sich um eine Klinik mit 3 Standorten handelt, ist alleine die Anzahl an besprochenen Fällen beeindruckend. Weiterhin gibt es dann noch bestimmte Boards, wie z.B. das Tumor-Board oder das Neurovaskuläre-Board. Auch hier kann man einiges mitnehmen. Jeden Mittwoch findet ein Vortrag oder eine Fortbildung statt. Hier wird man als Studierender auch mit eingebunden und muss selbst einen Vortrag halten. Es werden aber auch Fortbildungen von den OÄ gehalten, zu Themen wie z.B. klinische Neuroanatomie, Ventrikeldrainagen und deren Korrekte Anlagetechnik, internistische Komplikationen im Rahmen einer Temozolomid-Therapie.
Theoretisch kann man immer in den OP wenn man möchte. Es empfiehlt sich aber schon, wenn man davor erstmal die Station gemeistert hat und ich persönlich habe auch einfach immer mit den Assistenten auf Station gesprochen, ob es okay ist wenn ich mir irgendeine OP ansehe. Das gute ist auch, dass es in der Regel einen langen Saal gibt, in dem auch noch operiert wird, wenn die Aufgaben auf Station eh schon alle erledigt sind. Im OP sieht man dann auch wirklich super spannende Sachen, die man anderswo sicherlich nicht so einfach zu sehen bekommt.
Alles in allem mein bestes PJ-Tertial. War zwar stressiger als die anderen Tertiale, aber dafür auch hundert mal lehrreicher. Man muss einfach mit dem Tempo und der Art der Kommunikation klar kommen und dann macht es wirklich Spaß.