Herzchirurgische Normalstation, Herzchirurgische ITS
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Rostock
Kommentar
Das Tertial in der Herzchirurgie bestand aus 50% Mitarbeit auf der Normalstation und 50% Mitarbeit auf der ITS.
Bei mir fing das Tertial mit der ITS-Zeit an. Hier habe ich mich sehr wohl gefühlt, die Ober- und Stationsärztinnen sind sehr kompetent und lassen einen wenn man fragt und sich geschickt anstellt auch eine Menge machen (ZVKs, Shaldon und Arterien legen, Bronchoskopieren, Pleuradrainage stechen). Ansonsten bestehen die täglichen Aufgaben v.a. aus Patienten untersuchen, Dialysen aufbauen (bei der Pflege herrscht Personalmangel, daher machen dies die Ärzte), Telefonate tätigen, Konsile anmelden und viel dokumentieren. Das Patientengut ist speziell, viele sehr schwer Kranke die mit Mehr-Organersatzverfahren (ECMO, ECLS, Dialyse, Beatmung) behandelt werden und bei denen man definitiv intensivmedizinisch gerade in Bezug auf Katecholamin- und Volumen-Therapie eine Menge mitnehmen kann.
Auf der Normalstation ist es dann leider weit weniger spannend. Hier macht sich auch am ehesten die extrem dünne Personaldecke im ärztlichen Bereich bemerkbar, oftmals müssen neue und/oder unerfahrene Kollegen dort die Station managen und man kann weit weniger mitnehmen als von der ITS-Zeit. Dazu kommt, dass die Hauptaufgaben sich auf Normalstation auf Blutabnehmen, Flexülen legen (inkl. der "Außenlieger" - also nicht-herzchirurgischen Patienten) und Aufnahmen machen beschränken und man viel weniger in die ärztlichen Prozesse involviert ist. Dadurch fühlt man sich dann leider oft als unterbezahlte ärztliche Hilfskraft, was m.M.n. im PJ eigentlich nicht passieren sollte. Einziger Pluspunkt: Man darf (wenn alle Aufgaben erledigt sind) meistens nach Rücksprache mit den Stationsärztinnen früher nach Hause.
Eine Hospitation im OP wäre jederzeit möglich gewesen, nur für mich nicht vordergründig interessant. Daher habe ich diese Möglichkeit nur selten wahrgenommen.
Insgesamt ist das Tertial zu empfehlen für Leute, die nicht unbedingt am OP-Tisch stehen wollen. Man lernt mal mehr (ITS), mal weniger (Normalstation). Das Team ist im Großen und Ganzen korrekt, als besonders kollegial tun sich dabei vor allem zwei Oberärztinnen hervor. Beide stehen hinter den Studenten auch (oder gerade wenn) es mal wieder zu klassisch-chirurgischen Machtspielchen à la Abfragen vor versammelter Mannschaft kommt und geben sich wirklich Mühe trotz der hohen Arbeitsbelastung auch mal ein Teaching mit den Studenten zu machen. Ohne diesen Support hätte ich definitiv eine schlechtere Note vergeben.