Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, Station, Notaufnahme, OP
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Ich empfehle jeder und jedem, die/der kann in dieses Krankenhaus für das Chriurgie Tertial zu gehen. Nur sucht euch selbst eine Unterkunft (siehe weiter unten).
Wir waren ein kleines Team von Pjler:innen. Ich war zu Beginn alleine für die gesamte Chirurgie, nach zwei einhalb Monaten kam Unterstützung. Das war etwas doof, weil Montags nach dem WE immer sehr viele BEs zu machen waren, was mich anfangs etwas frustriert hat. Ich habe es aber über den sehr netten Arzthelfer kommuniziert, dass ich den ganzen Tag nichts anderes mache als BEs, wenn es soviele sind und ich alleine bin. Er hat mir dann Montags immer geholfen, und auch die Ärztinnen und Ärzte haben von sich aus mit angepackt, wenn sie gesehen haben, dass ich nicht fertig werde. Hier kommt es natürlich immer auf die/den Arzt/Ärztin an, aber fast alle waren lieb und hilfsbereit. Ich habe auch auf anderen Stationen angedeutet, dass ich Unterstützung brauche, und habe sie auch teils durch die Pflege bekommen, die auch insgesamt sehr positiv hervorzuheben ist. VA auf der Allgemein und Gefäßchrirugischen habe ich mich im Kreis der Pflege besonders wohl gefühlt :)
War das BE Thema geklärt, ging der spannende Teil los. Für mich als nicht Chirurgie-Anwärterin am Anfang überfordernd, aber eigentlich wirklich cool war die Tatsache, dass man jeden Tag im OP sein kann und dort auch gebraucht wird. Jedoch nicht nur zum reinen Hakenhalten (je nach OP natürlich). Ich habe oft erste Assistenz gemacht bei Gallen-Ops, Appendizitis, Shuntanlage, Schulter- und Hand-Ops etc. Je nachdem wie engagiert man hier ist, wird man mehr mitgenommen in den OP und das geht dort VOR BEs machen, dh wenn ein OA/OÄ dich im OP braucht müssen die anderen die BEs machen. Man kann Dienste mitmachen oder am WE arbeiten und dadurch zusätzliche freie Tage erhalten. Dienste sind super, denn es gibt ab ca 17:00 nur einen chirurgischen Dienst für alle Stationen, der ggf im OP assistieren soll. Das bedeutet für dich als Pjler:in, dass du dann diejenige bist, die assisitieren geht, und dass du in der Notaufnahme viele eigene Patient:innen betreust. Außerdem kann man in die Ambulanz, was ich va in der Orthopädie gemacht habe und super spannend war.
Alles in allem ein äußerst lehrreiches und nettes PJ, und das kann auch nicht jede:r von seinem Chirurgischen Tertial sagen.
Es gab außerdem von der Station für innere Medizin sehr viele Fortbildungen, zu denen auch die chirurgischen Pjler:innen immer gehen durften. So hat man auch die anderen Pjler:innen kennengelernt und sich zum Mittagessen oder After-work Glühwein verabredet.
Zur Wohnung:
Leider war die gestellte Wohnung in der Kanalstraße eine absolute Katastrophe und hat bei mir für Frust und Tränen gesorgt. Ich kam extra zwei Tage später an, da die Wohnung erst dann frei und gesäubert sein sollte. Als ich ankam stank es in der Wohnung nach Fisch und Zigaretten und der Boden klebte, im Kühlschrank noch alte Lebensmittel und auch Dreck. Ich bin dann um 17:00 nach einer langen Anfahrt in den gegenüberliegenden EDEKA habe Putzmittel gekauft und drei Stunden lang geputzt (den Boden mehrfach geputzt bis kein Dreck mehr runterkam). Außerdem denkt man, man ist in einer ruhigen Kleinstadt, jedoch nicht dort: Die Kanalstr liegt an einer der Hauptstraßen Weilheims, so dass ich die Fenster schließen oder Oropax nachts tragen musste. Auf der anderen Seite des Hauses war eine Baustelle. Und oben drüber lebt ein Nachbar, der gerne lauten Agro-Techno hört oder nachts Computerspiele spielt auf voller Lautstärke, seine Katzen anschreit, dass sie die Klappe halten sollen, und definitiv auch für einen Teil des Gestanks verantwortlich war. Mit ihm hatte ich unangenehme Diskussionen bzgl der Lautstärke. Einen Wasserschaden hat er auch verursacht..
Ich empfehle euch unbedingt, lieber selbst eine Unterkunft zu suchen und das zusätzliche Geld für die Anfahrt zum Krankenhaus zu nehmen!