PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Muenster (5/2024 bis 9/2024)

Station(en)
Hämatologie; Nephrologie
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im Innere Tertial in Münster hat man planmäßig zwei Rotation je 8 Wochen.
Negative Aspekte:
Meine erste Rotation war in der Hämato-Onko (12A Ost). Dort herrschten wirklich grauenhafte PJ Verhältnisse vor. Da ich nun fast fertig mit dem gesamten PJ bin, kann ich rückblickend mit Sicherheit sagen, dass es meine schlechteste Rotation war und die Verhältnisse auf jeder anderen Station signifikant besser waren.
Prinzipiell wurde man als PJ-ler hauptsächlich für die Blutentnahmen ausgenutzt. Man saß nicht mit den Ärzten im Arztzimmer, sondern wurde in ein kleines Nebenzimmer ohne Fenster gesetzt, was als "PJ Raum" deklariert wurde. Dadurch gingen super viele Informationen, was/wie für die Pat. geplant wurden unter. Es gab keinerlei Einarbeitung auch auf Nachfrage hin und selbst für basale Dinge wie eine Übergabeliste musste man "kämpfen". Dadurch, dass man abseits saß und sonst viel mit Blutentnahmen etc. beschäftigt war, hat man oft die Visiten verpasst (man musste selbst schon sehr drauf achten, dass man dort dabei ist). Die Visiten ihrerseits waren ebenfalls eher unangenehm vom Charakter, da die Station einen extrem hierarchischen Eindruck machte. Die Assistenten schienen vor dem Chef sehr aufgescheucht zu sein und es wurde beispielsweise strikt darauf geachtet in welcher Reihenfolge man das Zimmer betrat und verließ. Während einer Visite mit ca. 8 Leuten und mehreren Geräten/Perfusoren im Zimmer, als ich an der Tür stehend als erstes das volle Zimmer verließ, wurde ich angefahren, dass es nicht in Ordnung sei vor dem Chef das Patientenzimmer zu verlassen. Das fand ich ehrlich gesagt übertrieben und habe sowas auch sonst nirgendwo in meinem PJ erlebt, habe mich tatsächlich aber fortan immer an die Wand "gequetscht", damit Chef/Stationsarzt das Zimmer zuerst verlassen konnten. Auch sonst hatte die Atmosphäre eher unfreundlich, teilweise sogar toxisch gewirkt und man hat als PJ-ler keine Beachtung gefunden und es fand keine Lehre/Erklärungen statt. Da die Hämato/Onko ohnehin ein sehr komplexes Fach ist und die Pat. schwerstkrank, z.T. mit multiplen Rezidivien sehr spezielle Therapien bekommen, machte es das noch schwerer Therapieentscheidungen zu folgen. PJ Unterricht fand regelmäßig einmal pro Woche am Nachmittag statt. Zum Teil wurden auch blöde Bemerkungen gemacht, wenn man am späten Nachmittag zum PJ Unterricht ging, dass man sich früh verdrücken wolle und auch auf Versuche hin mehr Lehre auf Station einzufordern, wurde man abgespeist mit Kommentaren wie "es sei ja ein Geben und Nehmen, wenn man mehr Blut abnehme bliebe ja auch mehr Zeit zum Erklären". Beides fand ich grenzwertig unverschämt. Die Berichte der PJ-ler vor/nach mir, die ich antraf, lauten ähnlich und ich hoffe wirklich, dass niemand mehr auf diese Station geschickt wird. Insgesamt ist das PJ in Münster gut organisiert, aber von dieser Station ist wirklich abzuraten.

Positive Aspekte:
Die zweite Rotation in der Nephrologie war der komplette Gegenteil. Alle Assistenzärzte, der Chefarzt und Oberarzt waren sehr bemüht um PJ-ler. Der Chef war wirklich sehr gut darin, zu erklären, warum gewisse Entscheidungen getroffen wurden und bei den Visiten gab es gute Möglichkeit eigene Patienten vorzustellen und auch sonst Patienten mitzubetreuen. Das Klima war ein völlig anderes. Auch dort gab es viele Blutabnahmen/Flexülen und ab und zu Botengänge (was an sich wirklich kein Problem ist), aber im Gegenzug wurde einem z.B. auch gut gezeigt, wie man (Transplantat-)Nieren schallt und bewertet. Bei Biopsien konnte man regelmäßig assistieren und insgesamt konnte man sehr viel praktisches/theoretisches Wissen im Gegenzug für die Arbeit, die man leistet, mitnehmen. Also genau so, wie ein PJ eigentlich sein sollte.
Auch positiv ist die Einführungswoche in Münster zu bemerken (die meines Wissens nach zu Beginn eines PJ Turnus stattfindet). Dort gab es interessante Vorträge und Workshops/Nahtkurs und es war eine super Gelegenheit sich mit anderen PJ-lern zu vernetzen.
Auch die Koordinatorin für das PJ ist positiv hervorzuheben. Sie macht einen tollen Job, organisiert die Einführungswoche und ist absolut bemüht und setzt sich sehr für die Belange der PJ-ler ein und hat ein offenes Ohr bei Kritik/Verbesserungsvorschlägen.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
EKGs
Braunülen legen
Punktionen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
22,50 Euro pro Anwesenheitstag

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
4
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.4